Das K.O.-Kriterium

Wer an ein K.O.-Kriterium gerät befindet sich in einer Sackgasse. Alles was bis hierhin war gilt nicht mehr. Das K.O.-Kriterium ist das Killer-Argument, das ein Projekt, eine Idee oder ein Vorhaben beerdigt. Aus. Vorbei. Entsprechend machtvoll ist diese richtungsänderungseinleitende Aussage. Und entsprechend gerne wird anhand eines K.O.-Kriteriums Macht demonstriert.

Im Kreativ-Umfeld scheitern an vermeintlichen K.O.-Kriterien die schönsten Ideen. Zu hart, zu weich, zu individuell, zu politisch unkorrekt, zu … diese Liste lässt sich fast unendlich fortsetzen. Und sie funktioniert damit als Rechtfertigungsreflex für nahezu jegliches Unbehagen ohne, dass man das Unbehagen dafür tatsächlich benennen muss. Einfach mal auf der Liste der K.O.-Argumente gucken.

Bestandteil jeder Idee sind auch vermeintliche K.O.-Argumente
Betrachter man aktuelle Diskussionen um Facebook, Google Streetview und viele andere Unternehmensideen, fällt auf, dass auch hier sehr schnell zu Killer-Argumenten gegriffen wird. Dabei sind es doch eher Abwägende Prozesse, die hier im Hintergrund stehen. Wie viel Nachteil ist man bereit zu akzeptieren, um den Vorteil zu erfahren. Ist beim Kauf eines Eis nicht viel anders, wie viel wiegt der Genuss des Eis gegen den Verlust an Währungseinheiten auf?

Das K.O.-Argument ist oft der einfachste Weg
Eine Idee zu beerdigen ist meistens einfacher, als für die Umsetzung zu kämpfen. Denn für den Erfolg einer Idee muss man sich richtig anzustrengen und evtl. sogar gegen Widerstände beharrlich durchsetzen. Auf dem Weg lauern Hindernisse, Fehlschläge und viele andere Gründe aufzugeben. Und dennoch verdankt unsere Gesellschaft gerade der Missachtung von K.O.-Kriterien einige maßgebliche Erfindungen, Erfolge  und Innovationen. Allein diese Tatsache sollte einem häufig anhalten das K.O.-Kriterium, welches gerade aus dem Mund herausrutschen will, einfach mal runter zu schlucken und einer Idee zu einer Chance zu verhelfen. Ich sagte ja, es ist manchmal schwerer das Argument nicht abzufeuern, als es zu tun. Vielleicht sollten wir mutiger und toleranter werden.

Meine Startimpuls für diesen Beitrag
Dieser Blogbeitrag entstand nachdem ich eine Reportage über „Harry Potter“-Erfinderin J. K. Rowling gesehen habe, die ganz rührend davon berichtete unter welchen Umständen sie das erste Buch des Bestsellers verfasste. Es zeigte mir, das man sich selbst weniger seinen eigenen K.O.-Kriterien hingeben sollte. Man sollte viel häufiger wagen seine Wünsche zu realisieren und dabei vielleicht Fehlschrite zu begehen. Nur so bleibt man am Ende authentisch und kann seinen persönlichen Erfolg erreichen. Und dazu passt eine (schwer abgedroschene, aber sehr passende) Coaching-Weisheit: Mach es einfach, aber mach es Einfach.

Ich werd’s weiter versuchen und dann …