Die Piraten haben ne Fahne

… und sie hängen sie gerne irgendwohin.

Das Verhältnis eines Mitglieds der Piraten-Partei zu einer Fahne mit dem Aufdruck der Piraten-Partei muss seit jeher ein besonders inniges sein. Zumindest lässt vieles darauf schließen, wenn man Mitglieder der Piraten in der freien Wildbahn sieht. Irgendjemand in dieser Partei scheint das Motto „Markenpräsenz geht über alles“ ausgegeben zu haben. Dabei ist es egal, welche Themen gerade diskutiert werden. Sobald eine wie auch immer geartete Öffentlichkeit damit erreicht wird, versucht jeweils ein besonders pfiffiger Anhänger der Orange-Befahnten das Signet oder eine Fahne der Piraten in die Kamera zu rücken. Ist schließlich Werbung.

Straßenzüge wie in dunklen Zeiten

Höhepunkt der sogenannten Werbemaßnahmen der Piraten ist die Kommunalwahl 2011. Dort werden beispielsweise in Hemmingen bei Hannover ganze Straßenzüge mit Fahnen der Piraten verziert. Jeder Laternenmast wurde mit Fahne samt Halter versehen und weckt im Gesamtbild ungute Assoziationen. Zumindest bei mir. In der Vergangenheit, waren es meist die dunklen Kapitel, wenn einzelne Parteien sich die Freiheit nahmen, ganze Straßenzüge mit Fahnen zu behängen.

Ich halte das für eine äußerst unglückliche Werbeaktion. Auch, wenn sie vielleicht kostengünstig ist. Zugleich ist sie der Höhepunkt meiner persönlichen Erfahrungen mit dem Selbstdarstellungsungeschick dieser Partei. Wenn man versucht zu hinterfragen, woran dies liegt, sollte man sich den Querschnitt der Parteimitglieder anschauen. Wer ist so alles ein Pirat. Da finden sie viele Personen aus dem Internet- und IT-Umfeld. Nerds, Geeks und Freaks, wenn man so möchte. Und vieles, was man dieser Menschengruppe nachsagt, trifft eben auch zu. Natürlich nicht immer und bei jedem. Aber mit dieser Brille wundern solche Stilblüten vielleicht etwas weniger.

Wie dem auch sei, liebe Piraten, Ihr nervt mich mit Eurem werblichen Ungeschick. Hört auf damit.