Klimaschutz beginnt mit der Akzeptanz von „Komfortnachteilen“

Diskussionen um Klimaschutz werden mit einem großen statistischem Aufwand geführt. Die Summe der Verschmutzung wird in allen möglichen Messgrößen erfasst und dokumentiert. Lösungen für eine Verbesserung berücksichtigen dabei möglichst viele Einsparpotenziale. Ist dieser Weg der Richtige? Meiner Meinung nach kann man mit der reinen Predigt von Zahlen nichts erreichen. Natürlich bebildern diese Zahlen eindrucksvoll die entstehenden (negativen) Effekte und lassen diese auch wunderbar Zukunftsszenarisch berechnen. Es entstehen auf diese Weise eindrucksvolle Drohgebilde, die eine Veränderung bewirken wollen und sollen. Aber reicht das? Bzw. ist das der Weg, der Veränderungen tatsächlich realisiert?

Verbesserung von Umweltbedingungen bedeutet im wesentlichen eins: Verzicht!

Ohne Verzicht lässt sich wirksamer Umweltschutz nicht realisieren. Schädliche Treibhausgase kommen zum Beispiel aus Klimageräten, die ein angenehmes Raumklima ermöglichen. Verzicht. Schädliche CO2-Emissionen kommen aus Verbrennungsmotoren, die für uns individuelle Mobilität ermöglichen. Verzicht. Verknappung von Ressourcen entsteht durch (zu) viele Verbraucher. Verzicht. Gewohnheiten, die lieb gewonnen sind müssen verändert werden. Verzicht. Verzicht. Verzicht.

Wollen wir wirklich verzichten? Oder wollen wir eigentlich individuell im Überfluss leben, maximalen Komfort genießen und heute auf Kosten der Umwelt ein angenehmes Leben führen? Vermutlich ist in jedem von uns mehr Komfort- als Verzichtswunsch. Und deshalb werden Lösungen benötigt, die Komfort bieten und zugleich den notwendigen Verzicht ermöglichen ohne einen großen Preis dafür zahlen zu müssen. Das fordert neue Technologien, aber auch ein Umdenken. Ein Verzicht dieser Art wird nun zum Beispiel durch das Glühbirnengesetz erzwungen. Verbrauchsintensive Leuchtmittel werden gegen Verbrauchsarme Lichtgeber ersetzt. Eine gute Idee, aber derzeit auch Verzicht auf das gemütliche, alte, liebgewonnene, weiche, tolle, warme Licht. Ein kleines Opfer?

Einer der größten Faktoren für die Entstehung von klimaschädlichen Emissionen ist Mobilität. Waren und Menschen werden mit dem Preis der Umweltverschmutzung permanent bewegt. Wo früher mit Muskelkraft mühsam etwas bewegt wurde, greifen wir heute auf komfortable, einfache Lösungen zurück. Autos, Flugzeuge, Schiffe sind selbstverständlich im Einsatz. Ebenso, wie der Verbrennungsmotor mit dem hohen CO2-Ausstoß. Hier etwas zu bewirken bedeutet wieder Verzicht. Einmal vielleicht der Verzicht auf Mobilität, dann Verzicht auf manche Güter oder auch nur der Verzicht auf Reichweite – bei Elektro-Fahrzeugen zum Beispiel. Das lässt sich beliebig fortsetzen. und Verzicht lässt sich fast in jeder Dimension einfach beweisen.

Fangen wir doch ganz einfach an, mit dem Komfortverlust durch den Verzicht auf die Gedankenlosigkeit.