Ich behaupte: Die politische Situation in unserem Lande ist hochgradig unbefriedigend. Das hat sich auch nach der Wahl in NRW nicht geändert. Wichtige Themen werden nicht angefasst, unwichtige in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Wen zum Teufel interessieren Kruzifixe, wenn die gesamte Wirtschaft dank ungebremster Spekulation kurz vor dem Kollaps steht?
Wenn interessiert zum Beispiel die offensichtliche Mediengeilheit unseres Bundesaußenguido, der sich an einer Arbeit messen lassen möchte, die er offensichtlich nicht macht.
Statt hohle Phrasen unters Volk zu werfen, sollten sich die Spitzenkräfte aller Parteien (und ich meine die Spitzenkräfte, nicht unbedingt die Positionsinhaber) an einen Tisch setzen und anfangen zu überlegen, wie man den Problemen Herr werden kann. Aktiv, durch Handlungen.
Da sind als Beispiel folgende Probleme zu nennen, die nach einer Lösung rufen:
- Unsere Banken verzocken fleissig weiter virtuell die Millarden und/oder bluten den Staat zugunsten einiger weniger Superreicher aus. Sollte das so weitergehen oder muss hier eine Regelung her?
- Unsere Bildung baut sich auf einem alten nicht den aktuellen Geschehnissen angepassten Prüfungssystem auf, wie soll das Spitzenkräfte fördern? Warum müssen Menschen bereits überholte Technologien erlernen?
- Die Universitäre Ausbildung lehrt seit Jahrzehnten maximale Normierung. Das macht sich immer mehr in Unternehmen, der Gesellschaft und im politisch ordnenden Regelwerk bemerkbar. Müsste man hier nicht mehr Toleranz und vor allem Kreativität provozieren, um wirklich neue Stärke zu erreichen? Ist eine Gesellschaft überhaupt normbar?
- Die Gesellschaft wird immer stärker durch Banken und Regularien gesteuert. Müsste es nicht andersrum sein?
- Wie sehr schadet ein Unternehmen, dass eine Produktion ins Ausland verlagert dem Standort Deutschland? Und wie sehr unterstützt das eine globale Wirtschaft? Welche Parameter sind hier anzusetzen? Wer definiert die?
- Mehr und mehr Menschen wandern aus Deutschland aus, insbesondere so genannte High Potencials. Wann merkt das Land den Verlust an wertvollen Fachkräften?
… und es gibt noch viele weitere brennende Themen.
Ich glaube, Grundsätzliche Fragen für die Organisation von Lebensgemeinschaften existieren zum Teil schon nicht mehr. Oder andersherum ausgedrückt: Anspruchsdenken geht vor Leistungsdenken. Ein Effekt, der sicher durch mediale Berichterstattung mit gestützt wird, die stets bemüht ist mögliche Ansprüche gut zu beschreiben. Nur, wohin führt dieser Weg? Zielt er auf die Erkenntnis, das bislang noch jede Hochkultur an irgendeiner Stelle gescheitert ist? Kann man diese Verantwortung allein einem Spitzenpolitiker (hier der Bundeskanzlerin Merkel) anlasten?