Aktuell wird man von Themen regelrecht umzingelt. Nur die Zeit, sich diesen Themen einmal ausführlich zu widmen ist etwas spärlich bemessen. Daher hier heute im Schnelldurchlauf.
Leistungsschutzrecht
Diese geplante Staatliche Subvention des klassischen Verlagswesens ist ein echtes Wunderwerk gelungener Lobbyarbeit. Irgendwie scheint außer einer Handvoll Großverlage keiner an dieser Stelle Handlungsbedarf zu sehen. Es gibt sogar eine gemeinsame(!) Erklärung diverser Jungorganisationen zu dieserm Punkt allein dass zeigt, wie wenig der beabsichtigte Gesetzesvorschlag tatsächlich in unsere Zeit passt. Statt abgelaufene Geschäftsmodelle künstlich am Leben zu halten sollte es eine Aufforderung zur Innovation an die Verlage geben, die bislang eher mit wenig Kreativität daherkommen. Dabei haben gerade die deutschen Verlage es in der Hand neue Angebote zu kreieren, die vielleicht dann mal von hier aus den Siegeszug in die Welt antreten, statt andersherum aus der Welt zu uns nach Deutschland. Daher: Nicht meckern und wehklagen, sondern lieber Ideen sammeln und richtig etwas anpacken! Dazu hat auch Cluetrain PR einen sehr gelungenen Beitrag verfasst.
Zeitungssterben
Die Frankfurter Rundschau ist insolvent, die Financial Times Deutschland wird eingestellt. Na und? Liebe Verleger, Euch fehlt Mut, die Ideen und Ihr produziert Produkte ohne USP. Wenn eh alle Zeitungen gleich sind, wie viele braucht man dann am Ende? Mir ganz persönlich reicht es einmal die üblichen Agenturmeldungen zu lesen. Das macht keinen Mehrwert aus. Es ist natürlich billiger als eine richtig gute Redaktion, aber man kann sich auch totsparen. Der Anfang ist ja gemacht. Wer ist der nächste? Ansonsten: Siehe Leistungsschutzrecht.
Abgabe für mangelnde Netzkapazitäten zum Anschluss der Offshore Windparks
Ein Thema, dass mich richtig ärgert. Über viele Jahrzehnte haben die Manager der Stromkonzerne lieber dicke Renditen an die Shareholder ausgeschüttet, statt in ihre eigene Infrastruktur zu investieren. Nun passiert dass, was irgendwann kommen musste, die Infrastruktur ist unzureichend und große Investitionen sind von nöten. Und wer soll es bezahlen? Der Verbraucher, wie SPON und andere berichten. Liebe Energie-Manager, man sollte Euch für diese Jagd nach kurzfristigen Profiten vor den Kadi zerren und die nächste Jahrzehnte wegen Betrug an der Bevölkerung ins Arbeitslager sperren. Sieht unser Rechtsstaat so wohl nicht vor, wäre aber vielleicht ein Statement für die Zukunft. Und Ihr, liebe Shareholder, es an der Zeit einmal unternehmerische Weitsicht mit Blick auf eine funktionierende Gemeinschaft zu zeigen. Aber Eigeninteresse schlägt Gemeinwohl. So sieht es aus im Land.
Unser Umweltminister Peter Altmaier, auf den ich eigentlich große Stücke halte, zeigt sich hier ungewöhnlich Abschlussschwach. Ich würde mir an dieser Stelle einfach mehr Mut wünschen. Nur so kann so ein Thema letztendlich gesund weiterentwickelt werden. Und zieht die alten Kader zur Verantwortung, die haben es mit verkackt.
Das war es dann auch für heute. Etwas frustriert, desillusioniert und dennoch voller Hoffnung.